Nicht nur beziehen sich Bilder insofern auf andere Bilder, als in ihnen palimpsestartig allerhand frühere Bilder in Form von Motiv, Zitat oder Pastiche aufscheinen; fernerhin sind sie in der Lage, einen gleichsam ‹visuellen Diskurs› über sich selbst zu entfalten. Im Rahmen einer Rekonstruktion von Filippo Brunelleschis ersten zentralperspektivischen Experimenten auf der Piazza vor dem Florentiner Baptisterium argumentiert Damisch, die neuzeitliche Logik der Demonstration sei ohne eine visuelle Monstration, die grundsätzlich wiederholbar sein muss, nicht denkbar. Bilder zeigen also nicht nur, wie sie zeigen; sie führen zu einer regelrechten «Perspektivierung» anderer Sprach- und Zeichenformen.
Solange ‹ich›, ‹hier› und ‹jetzt› leere Worthülsen bleiben, kann es auch keine sprachliche Demonstration geben: an den Bildern wird deutlich, so Damisch, warum Kultur immer eines orientierten Raums bedarf.