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An diesem Übergang siedeln diverse ästhetische Strategien, die genau das problematisieren, erschweren, komplizieren: Ungegenständlichkeit bis zur Leere oder vermeintlichen Zufälligkeit etwa. Ein Beispiel dafür wäre das – erwartungswidrig ungegenständliche – Kölner Domfenster Richters, das seine Pointe nicht am wenigsten zeigt im Vergleich zu Lüpertz erstaunlich erwartbaren Pendants.

[5]

Ebd., S. 28.

 

Vom Sehen zum Verstehen?

Das Wahrnehmen ‹macht› aus dem Ding ein Bildobjekt – eine wunderbare Wandlung, in der ein Ding anders gesehen wird als andere, und damit ein anderes ist. Die Wahrnehmung ‹transsubstantiiert› das Ding, wenn man denn so metaphysisch sprechen wollte. Oder umgekehrt, was Wandlung heisst, zeigt sich hier in schlichter Weise, die nicht weniger wunderbar ist. Denn es hat etwas Mysteriöses, wenn etwas aus der Reihe fällt und so ins Auge fällt, dass es anders gesehen wird als anderes.

Nochmals in Erinnerung an Husserl gesagt: «[E]ine Auffassung, in der uns das Bildobjekt erscheint mit dem anhängenden Charakter, dass es Repräsentant für etwas sei, wobei ein Meinen und Achten auf das Bildobjekt geht und dazu auf ein darauf gebautes repräsentiertes Objekt. Und eine andere Auffassungsart, die durch allzeit mögliche und wesentlich mögliche Verwandlung statthat, wobei das Bildobjekt gar nicht gegenständlich ist, vielmehr ein modifiziertes Auffassen derselben Inhalte, das eine neue einfache Auffassung ergeben würde: das bildliche Vergegenwärtigen. Doch will es mir scheinen, dass hier im wesentlichen nur das verschieden fungierende Meinen den Unterschied setzt und dass eine Doppelheit der Auffassung immer vorliege.» [5]

Ob man allerdings gleich auf die Repräsentation abheben sollte, scheint mir fraglich. Nicht das Sehen des Dings als Bildding, sondern das Sehen dieses ‹ganz besond’ren Dings› als Bild geht von dem Bildding zum Bildsujet über. Das wird nicht gleich ‹gelesen› und in semantische Bedeutung überführt – denn genau das ermöglicht die semantische Fülle und Dichte von Bildern nicht, oder aber in solcher Hülle und Fülle, dass vor einem Bild gesprochen wird wie an Pfingsten oder beim Turmbau zu Babel. Bilder werden immer wieder und aufs Neue gesehen, anders gesehen, wieder und wieder (wenn es sich lohnt). Statt vom Sehen zum Lesen überzugehen, ist die Transformation (in Semantik durch Lektüre) blockiert oder enthemmt. Führt das Sehen des Bilddings in das gesehene Bild, wie das Lesen eines Textes in den gelesenen Text (den man ‹zwischen den Ohren› mit sich tragen kann)?

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