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Körperteile     (gestische)     
funktional-    
abstrakte      Bedeutung    
Funktionsbereich   
‹Kommunikation›  
Funktions-
bereich
‹Handlung›

jāmîn  
Rechte

wie Hand, s.o.

rægæl  
Fuss

Macht und Präsenz ausüben

Beides sind Grundfähigkeiten des Menschen und Grundfähigkeiten Gottes, Gott und Mensch ähneln sich in dieser Hinsicht, sind aber beileibe nicht gleich, denn Gottes Handlungs- und Kommunikationsfähigkeiten gehen nach dem A.T. weit über die des Menschen hinaus. Aber die Gleichartigkeit bleibt. Auf diese Aussage möchte der alttestamentliche Anthropomorphismus hinaus. Die Menschengestaltigkeit wäre falsch verstanden, wenn wir sie als Versuch der optischen Beschreibung Gottes verstehen würden. Aber wenn wir sie gemäss der «synthetischen Körperauffassung» (s.o.) als Funktionsaussage wahrnehmen, macht sie das deutlich, was der Tenor vieler Texte des A.T. ist, dass Gott ein in der Welt handelnder und mit dem Menschen kommunizierender Gott ist, kein weltferner Weltenlenker. Auch dieses Konzept des ‹Bildes› Gottes ist somit ein funktionales. [11]

Fazit

Beide hier in den letzten Abschnitten vorgestellten ‹Bildkonzepte› sind nur aus ihrem alttestamentlichen Funktions- und Aussagezusammenhang heraus entwickelt, und alles, was wir davon verstehend beschreiben können, weist auf ein sehr funktionales Bildverständnis hin.

Dies ist nicht der Ort für eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Frage, ob der Bildbegriff aus neueren bildwissenschaftlichen Diskussionen weiterführend ist bei der Analyse alttestamentlicher Bildsachverhalte; und umgekehrt der Frage, ob die Bildwissenschaft bisher sachlich angemessen am alttestamentlichen Bildbegriff angeknüpft oder ihn angemessen berücksichtigt hat. Ich möchte diesen kurzen Beitrag zunächst als Versuch der Sensibilisierung verstanden wissen, der auf die andersartige Darbietungsweise von alttestamentlicher ‹Bild›-Vorstellung und die Schwierigkeiten bei der Aufdeckung eines Bildkonzepts im A.T. hinweist. Die bisher ausführlichste Beschreibung der Bildterminologie des A.T. selbst hat Silvia Schroer vorgelegt. [12]

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