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Num 33,52 (Auftrag Jahwes an die Israeliten vor dem Übergang in das Land Kanaan)
So sollt ihr alle Bewohner vertreiben vor euch her
und vernichten alle ihre (gemalten, vgl. Lev 26,1) Bildwerke
und alle ihre gegossenen ṣelamîm zerstören und alle ihre Opferhöhen vertilgen.

Ähnlich: Am 5,26 (Text nicht ganz sicher); Ez 16,17 und 23,14 steht ṣælæm in der Bedeutung von (Wand-)Bildern von Männern.

1.Sam 6,5 bringt ein Verständnis zum Ausdruck, hinter dem eine ‹magische› Beziehung zwischen einer Sache und ihrem Abbild besteht; auch hier handelt es sich um handwerklich angefertigte plastische Abbilder, Gleichbilder:

1.Sam 6,5 (Ladeerzählung, als die Lade von den Philistern zurückgeschickt wird)
So macht nun ṣelamîm eurer Geschwülste/Beulen (Pestbeulen, jedenfalls Zeichen einer Krankheit) und eurer Mäuse, die euer Land zugrunde gerichtet haben, dass ihr dem Gott Israels die Ehre gebt. Vielleicht wird seine Hand leichter werden über euch und über euren Gott und über euer Land. [...] 11 und sie stellten die Lade Jahwes auf den Wagen, dazu das Kästlein mit den goldenen Mäusen und mit den ṣelamîm ihrer Beulen.

Als Fazit kann nun festgehalten werden: ṣælæm bedeutet: Handwerklich gemachtes Bild, angefertigtes Artefakt, Gemachtes in verschiedener materialer Ausführung mit Abbildungsfunktion. Im Vordergrund steht mal das Gefertigte, Handgreifliche, Gemachte (Kultstatue, Statue), mal das Bild bzw. Abbild.

Am wahrscheinlichsten ist nun, dass Gen 1,26 hier auf den Gedanken einer ‹Statue› abhebt. In Ägypten ist der Pharao die Statue Gottes, vergleichbare Aussagen gibt es auch aus Assyrien und Babylonien. [5] Eingebettet ist diese Vorstellung, dass der König ‹Statue› eines Gottes ist, wiederum in das altorientalische Kultbildkonzept. Im Akkadischen kann mit demselben Wort ṣalmu sowohl der König in seiner Statuenfunktion (gegenüber der Bezugsgrösse eines Gottes/einer Göttin, s.u.) wie auch das Kultbild, das die Statue einer Gottheit darstellt, bezeichnen. [6] Statue und Bezugsgrösse (also ein Gott bzw. eine Göttin) haben eine enge Beziehung zueinander, in der Statue ist die Bezugsgrösse repräsentiert.

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