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Die Methode der grossformatigen Freihandzeichnung, die stehend ausgeführt wird, beruht nicht auf einer vorgegebenen Figur, welche nachgezeichnet wird. Vielmehr wird die Form aus dem Papier mit dem Bleistift im Prozess der Zeichnung entwickelt und die Bewegungsoptionen von Schulter, Ober-, Unterarm und Hand ergeben eine Präferenz von Linienverläufen, welche einfach erzeugt werden können. So sind grossformatige Kurvensegmente und vertikal ausgerichtete Geraden einfach aus der Motorik zu entwickeln. Die Kurven beruhen auf den kreisenden Bewegungen aus dem Schultergelenk, aus dem Ellbogen oder aus dem Handgelenk. Die Geraden entstehen aus der fallenden oder stossenden Handbewegung, deren Kraft sich im Widerstand zur Papieroberfläche zu einer spannungsvollen Linie konkretisiert.

Aus der Bündelung von vielen frei angelegten Linien entsteht durch ihre Verdichtung eine definitive Figur [Abb. 9].

<<  Ausgabe 01 | Seite 104  >>