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Aus der unspezifischen an der Silhouette haftenden Interpretation der ersten Zeichnung ist eine ebenso reduzierte, den Gegenstand jedoch besser charakterisierende Zeichnung entstanden. Die zeichnerische Erschliessung der Binnenform mit der Andeutung von einzelnen Blüten und deren rhythmischer Wiederholung lässt sich aus der Erfahrung mit der detailreicheren Zeichnung ableiten.

Aus der Serie dieser Zeichnungen, die aus einer Reihe ähnlicher Experimente stammt, zeigt sich, wie die Übersetzung eines Gegenstandes in einem schnellen Zeichenprozess, der auf unbewusste Entscheidungen zurückgreifen muss, von der zeichnerischen Erfahrung mit dem Gegenstand abhängt. Obwohl die unbewussten Entscheidungen des Prozesses kaum verbalisierbar sind, können sie durch zeichnerische Übung und visuelles Studium des Abbildungsgegenstandes beeinflusst werden. Neben der Erfahrenheit des Zeichners beeinflusst die Auseinandersetzung mit dem Abbildungsgegenstand die Entscheidungen der unbewussten Wahrnehmung.

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