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Die narrative Strategie des realistischen Erzählens, narrativ einen Bilddiskurs zu generieren und durch einen als Mediendialog inszenierten Monolog die eigenen Möglichkeitsbedingungen zur Diskussion zu stellen, veranschaulicht wiederum eine Möglichkeit, wie und warum die Frage nach dem Bild zu stellen ist und worin das kritische – und in Rückanwendung: das methodenkritische – Potential der Fragestellung liegen könnte. Ricœurs Überlegungen zur Aporetik der Zeitdarstellung könnten wiederum von der Frage nach den narrativen Repliken gelöst und der Begriff ‹Bild› könnte an die Stelle des Begriffs der Zeit gestellt werden, um die Verstricktheit von Frage und Antwort, Gegenstand und Methode mit Blick auf die ihnen eingeschriebene(n) Aporie(n) neu zu bedenken.

 

Natalie Moser: Studium der Philosophie und dt. Philologie an der Universität Basel und an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Lizentiatsarbeit zu Kants ‹Naturzweck› und dem Begriff des Lebens. Mitglied des Graduiertenkollegs  ‹Bild und Zeit› bei eikones, NFS Bildkritik in Basel. Dissertation unter der Betreuung von Prof. Dr. Ralf Simon über Wilhelm Raabes Spätwerk und die Frage nach der Bildlichkeit im Kontext des selbstreflexiven Erzählens. Die Forschungsschwerpunkte bilden narratologische und (zeit)philosophische Fragestellungen, das selbstreflexive Erzählen und das Verhältnis von Narration und Bild.

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