Wie ist das jedoch, wenn sich nur einige der pictorialen Gemeinsamkeiten mit konfigurativen überschneiden? Dann bestünde immerhin die Gewissheit, dass unterschiedliche Bilder montiert wurden und es gäbe ausnahmsweise im Kompositbild eine dem Anliegen nach gehaltvolle Bildüberlagerung überall dort, wo die pictorialen Konvergenzen zugleich auch konfigurative referieren. Tatsächlich folgen die meisten Kompositbildmontagen genau diesem Wunsch. Um ihrem bildlogischen Strukturfehler zu entgehen, werden entsprechend konstruktive Voreinstellungen getroffen [Abb. 10].
Unter der Bedingung einer geometrischen Gemeinsamkeit – deren Definition und Anwendung auf die montierten Einzelbilder allerdings selbst bereits einer konstruktiven Voreinstellung bedarf, die bereits das hervorbringt, was sie zu sehen wünscht und für die Kombination benötigt – lässt sich z.B. die Montage zweier unterschiedlicher Bilder koordinieren. Der rechte Winkel und ein Teil der Kantenlänge stimmen (im Beispiel Abb. 9: Dreieck und Quadrat) überein, aber das Kompositbild privilegiert die obere und die linke Seite des Quadrats, so dass hier weiterhin die Bedingungen der Montage die Festlegung dessen treffen, was im Kompositbild dann als die Gemeinsamkeit der montierten Bilder erscheint. Die Montage von Kompositbildern orientiert sich grundsätzlich daran, vorhandene geometrische Konfigurationen in eine pictoriale Konvergenz zu überführen.