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Es handelt sich um den Versuch, die Herstellung eines Kompositbildes so anzuleiten, dass vermutete konfigurative Konvergenzen in pictoriale überführt werden können, damit diese sich stärker überlagern und wiederum konfigurative abzubilden vermögen. Die Montage ist also daran interessiert, möglichst viele Überschneidungen im Pictorialen zu erzeugen, weil nur dort die gesuchten konfigurativen Gemeinsamkeiten entstehen können. Damit es jedoch ausreichend pictoriale Überschneidungen gibt, müssen zunächst geeignete Konfigurationen gefunden und positioniert werden, kurzum es entsteht ein Zirkel, oder anders ausgedrückt: Redundanz.

Problematisch ist zudem, dass das prinzipielle Problem der Ununterscheidbarkeit nicht gelöst werden kann. Denn es lassen sich, wie Abbildung 9 zeigt, rein pictoriale von den zugleich pictorialen und konfigurativen Gemeinsamkeiten nicht mehr trennen, und dass es nun beide Arten von Konvergenzen in den vollständig belichteten (schwarzen) Partien des Bildes geben muss, liegt an der notwendigen und erwünschten Verschiedenheit der montierten Bilder. Das klassische optische Kompositbild weist daher keine konfigurativen Gemeinsamkeiten auf, es enthält vielleicht einige in den pictorialen Konvergenzen, aber nur ununterscheidbar (sonst wäre das Verfahren redundant) und partiell (sonst wäre das Verfahren tautologisch).

<<  Ausgabe 01 | Seite 130  >>