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[15]

So: Galazzi, Kramer, Artemidor im Zeichensaal (Anm. 3), S. 202.

 

Die Dramatik der Szene wird noch gesteigert, wenn man in der Beute des Greifen ein Leopardenjunges erkennt, das dieser aus der Obhut des darunter dargestellten, machtlos nach oben blickenden Muttertieres geraubt hat. [15]

 

Chronologie und Stilistik von Greifendarstellungen

Ein naheliegender, aber für eine Motivgeschichte wenig nutzbringender Ansatz, wäre eine chronologische Verortung der Greifendarstellung vorzunehmen: Geht man nämlich davon aus, dass die Tierzeichnungen auf dem Artemidorus-Papyrus tatsächlich im 1. Jh. n. Chr. entstanden sind, so lässt sich allenfalls konstatieren, dass dieser gezeichnete Greif auf eine ebenso lange Ahnenreihe zurückblicken wie auf Abkömmlinge in der Zukunft schauen kann. Greifendarstellungen finden sich in Ägypten bereits in frühgeschichtlicher Zeit. So beispielsweise auf einer Schminkpalette des 4. Jahrtausends v. Chr. (Abb. 3).

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