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So führt der Text von Susan Marti mitten in das Leben des Frauenklosters und des Scriptoriums im Frauenkloster «Paradies» und rekonstruiert anhand von den in anderen Handschriften aus dem Kloster bei Soest erhaltenen Selbstbildnissen das soziale und intellektuelle Profil der im Scriptorium tätigen Nonnen.

Während die Musikwissenschaftlerin Nancy van Deusen die theologische und liturgische Tragweite der spätmittelalterlichen Sequenz-Tradition hervorhebt, ohne freilich auf den im Zentrum stehenden Gegenstand einzugehen, kann die Musikwissenschaftlerin Lori Kruckenberg eine in der Handschrift verborgene Performativität entschlüsseln und den Aufführungskontext der devotionalen Gesänge und des mittelalterlichen Kirchenliedes anhand von Textzeugen (Amalarius von Metz, Bernhard von Clairvaux) herausarbeiten.

Mit der Edition eines zeitgenössischen Kommentars zum Sequenz-Text aus der Handschrift Klagenfurt Universitätsbibliothek, Cart. 133, erweitert Erika Kihlman den hermeneutischen Rahmen dieses Buches durch die Einbettung des intellektuellen dominikanischen Kontextes dieser Sequenz im theologischen wie philosophischen Diskurs seiner Zeit.

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