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Benjamin Bramer, Kurtzer Bericht zu seinem Semicirculo, Augsburg 1651.

 

Benjamin Bramer [21] übertrug die Masshaltung der Freitag’schen Manier auf ein Messinstrument, usw. Freitags Bildern kam damit eine neue, andere Rolle als Modell zu, nämlich als Vorbilder für Abkupferungen anderer Autoren.

Für das plastische Modell als Entwurfsmedium bedeutete dieser Erfolg leicht planbarer Fortifikationssysteme einen herben Einschnitt. Die Einfachheit, funktionsfähige Module (Royal-Sektoren) zu kompletten Bollwerksringen zu koppeln, machte die Funktionskontrolle am Modell überflüssig. An die Stelle der Architekturmodelle traten Denkmodelle – Grips statt Gips sozusagen. Lediglich zur Präsentation der Projekte gegenüber Auftraggebern und als Kalkulationsmedium blieben bildplastische Modelle im Gebrauch. [22] Allerdings scheinen ikonische Aspekte zugleich an Bedeutung gewonnen zu haben, was einige Fragen aufwirft: Galten ideale geometrische Figuren unvermindert als besonders perfekte Formen, eine Perfektion, die man sich auch für die Funktion wünschte? Welche Rolle kam fortifikatorischen Bildmedien zu, wenn sie als militärisches Instrument benutzt wurden?

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