Stevin, Festung-Bawung (Anm. 6), S. 39.
Simon Stevin beschrieb diesen Nutzen der lebhafften Form unter der er entweder eine Perspektivdarstellung als «vollkommene Zeichnung» verstand oder ein körperliches Modell aus füglicher Materie. [6] Die Bollwerksgeometrien waren bereits um 1600 kompliziert und unübersichtlich und auch die Aussenwerksgürtel wurden immer komplexer. Detailvergrösserungen und Ausschnittmodelle halfen beim Prüfen der Linien- und Winkelkonstellationen eines Festungsabschnittes. Stevin erläutert, wie solche Modelle gebraucht wurden und wie sich mit Drähten oder Schnüren die Distanzen und Defensionseffekte kontrollieren liessen: «Aber wann man hat ein halb Bollwerk/ das so groß ist/ als die ander gantze festung/ so kann man diese Sachen nach ihrem Maß vnnd Gelegenheit groß genug haben vnd bekommen. Die form von zweyen Bollwercken so viel grösser gefallen/ dann sonst zwey Bollwercke in der form der gantzen festung/ ist dienlich vnd gut/ daß man mit einem gespannenen Drat oder Schnur alle Streichungen/ soda kommen so wol auß den Streichwinckeln/ als von de˜ Brustwehren der Wälle und Katzen nach allen streichenden Orten/ vntersuchen vnnd erkündigen möge.» [7] (Abb. 4).