Stiftermodelle – Historiographischer Anspruch
Die Signifikanz derartiger Stiftermodelle lässt sich examplarisch an einigen Kirchen des 14. Jahrhunderts studieren. Der serbische König Stephan Uroš II. Milutin (1282 – 1321) hat mit Hilfe der an seinen Hof gebundenen Malerwerkstatt einige der von ihm initiierten Kirchenbauten ausmalen lassen. [17] Hierzu zählt auch die Klosterkirche von Gračanica, die am Ende dieser Reihe vornehmlich als seine Grablege geplant worden ist. [18] Das Stifterbild ist an ungewohnter Stelle plaziert. Milutin und Simonis flankieren den Durchgang vom Narthex in den Naos, im Zenith des Bogens erscheint ein von Cherubim getragener Christus. Engel mit Kronen nähern sich dem Herrscherpaar und verleihen damit einer von Gott gewollten Herrschaft Ausdruck. [19] In den Händen Milutins ruht das Architekturmodell, das die einzigartige Architektur dieses Sakralbaus trefflich inszeniert (Abb. 2 u. 3). [20]