An diesen Punkten, so die Anweisung, werden die Linienabschnitte hin und her bewegt. Die Linienzeichnung auf der rechten Seite legt klar, wie diese Abschnitte selbst gerade bleiben, aber die Bewegung durch das Biegen in den Punkten erzeugt wird.
In einem nächsten Schritt greift Dürer auf die bereits entwickelten abstrakten Darstellungen des Menschen im ersten Teil seines Buches zurück, um hier die Biegearten in der Bewegungslehre zu veranschaulichen. Mittels der Parallelprojektion stellt er die Bewegung in ihrer Grundmechanik des Körpers in verschiedenen Ansichten dar. Die Konstruktionszeichnung der Frau aus dem Dresdener Skizzenbuch für sein Buch der menschlichen Proportion und Bewegung zeigt die Kongruenz von Seiten- und Frontalansicht aus Umrisslinien und belegt wie die Technik der Parallelprojektion die eine oder andere Figur als Ausgangsmodell für die Konstruktion der anderen verwendet (Abb. 4). An diesem Blatt wie auch an der späteren gedruckten Version (Abb. 5) illustriert Dürer die erste oben beschriebene Biegungsart im Oberkörper (entlang der Vertikalen).