Vergleichbar der Schön zugeschriebenen Zeichnung und den Blättern Dürers und Lautensacks, die mit der äußersten Reduzierung und Abstraktion der Darstellung des Menschen als Strichfigur arbeiten, wird mit dem Beispiel der Stick Figure bei Mullican über die visuelle Analogie hinaus eine Position aus der Kunst der Gegenwart die Bildarbeit mit dem Modell veranschaulicht.
Matt Mullican: Bildarbeit mit dem Modell
Das Werk des amerikanischen Künstlers Matt Mullican ist geprägt von einem «modellhaften Denken». [75] Anhand seiner Stick Figure-Arbeiten erläutert er seinen Ansatz:
«Wenn das Einzige, was ich sehe, Lichtmuster sind, wo ist dann das Leben darin? Anstatt zu behaupten, ein Bild sei eine physikalische Begebenheit mit physikalischen Grenzen, deute ich es so, als wäre es das, was es darstellt. Ich kann in meiner Vorstellung in das Bild hineingehen und den gegebenen bildlichen Zusammenhang geistig betrachten; ich kann das, was dargestellt wird, riechen, hören, fühlen. Ich wollte beweisen, dass Strichmännchen ein Leben führen, dass sie geboren werden, alt werden und sterben.