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Panofsky versieht diese mit dem Untertitel «Schematisierte Bewegungsfigur aus Mitte 16. Jahrhundert. (Erhard Schön?)», darunter ergänzt er in Klammern «nach einer d. Verf. von der Stadtbibliothek Nürnberg frdl. übermittelten Pause». [11] Diese Figurenpause ist heute vielen Kunsthistorikern aus ersten Studienjahren vertraut, denn Panofsky übertrug seinen Aufsatz aus der frühen Hamburger Lehrtätigkeit selbst mit einigen Veränderungen ins Englische [12] und integrierte diesen Artikel 1957 in sein erstes in den USA veröffentlichtes Buch – der heute berühmten Aufsatzsammlung Meaning in the Visual Arts, die erst zwanzig Jahre später in Deutschland erschien und das Grundstudium vieler Studierender der Kunstwissenschaft noch heute prägt. [13] Weniger bekannt jedoch ist, dass diese einzelne Figur als Detail einem Blatt, das recto zwölf Figuren und verso (Abb. 2) eine einzelne Figur auf der oberen rechten Blattseite aufweist, entnommen ist. [14]  Panofskys Pausfigur bezieht sich auf jene Figur, die auf der Vorderseite in der mittleren Reihe an dritter Stelle von links zu sehen ist.

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