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Dementsprechend setzt Beuys die Teile des fotografierten Modells in andere Kontexte und verwendet sie als Form von Aktionsrelikten immer wieder neu. Der Modellcharakter für ein Mahnmal in Auschwitz-Birkenau wird nur auf dieser einzigen Fotografie dokumentiert; anschliessend werden die Bestandteile des Modells von Beuys selbst zum künstlerischen Material «zurückgeformt» und neu definiert. Die hier gezeigte Fotografie ist somit der einzige Fixierpunkt der Objekte in ihrem temporären Kontext und zugleich vor allem ein Anhaltspunkt über die vielfältigen Transformationsprozesse des Wettbewerbsbeitrags; zwischen dem ersten Entwurf, dem Aufbauplan, dem Modell, der fotografischen Abbildung und der Wiederverwendung der Modellteile in späteren Arbeiten und Aktionen des Künstlers verschiebt sich das Bild von Beuys‘ Mahnmalentwurf immer weiter.

<<  Ausgabe 02 | Seite 221