>>
[12]

Vgl. ebd., S. 15.

 

Die Vorstellung von Leere stiess spätestens mit der nationalen Territorialisierung an ihre Grenzen und die Grenzenlosigkeit inszenierende Landschaftsfotografien konnten in Akteure von Grenzevidenz umschlagen.

Die bei Locke angelegte enge Verschränkung von staatlicher Territorialität, Verfassungsliberalismus und notwendiger ‚Exit-Option‘ stellt Falk in eine Reihe weiterer Konstellationen. Ihre Darstellung bricht dabei mit der historischen Chronologie, um dafür die Widersprüchlichkeiten der Locke’schen Konzeption einer ‹freiwilligen› Teilnahme souveräner Individuen an liberalen Gesellschaften umso klarer konturieren zu können. Habe die traditionelle politische Philosophie primär die Legitimierung des Staates gegenüber seinen Bürgern im Blick gehabt, [12] verfolgt die Autorin dahingegen eine postkoloniale Perspektive und macht geltend, dass sich die Legitimitätsfrage von Ein- und Ausschlüssen gerade im liberalen Gemeinwesen auch hinsichtlich all jener stellt, die nicht Teil des Souveräns sind, dessen Agieren sie aber unterworfen sind – ohne Locke’sche Exit-Option.

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