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[19]

Vgl. das entsprechende Kapitel bei Michel Foucault, Überwachen und Strafen, Frankfurt a. M. 2002, S. 251–292.

 

Die offene Form einer gestischen Geschichte versucht, sie nicht nochmals festzuschreiben und keinem Panoptismus zu unterwerfen. [19] In der Konstellation zwischen Liberalismus, Grenzregime und Bevölkerungsbewegungen werden am Schluss von Falks Arbeit aktuelle Wissensfiguren des Fremden – wie Sans-Papiers und Bootsflüchtlinge – als relationale Entitäten historischer Handlungs- und Identifikationslogiken erkennbar, sobald sie an den Grenzen europäischer Denkräume und Staatsterritorien auftauchen. Es sind die, die es nicht geben soll, die irritieren und Fragen aufwerfen. Diese Unvernehmlichen werden zu Umschlagpunkten, an denen die vermeintlich natürlichen Grenzen westlicher Gesellschaftsverfassungen als fragile Kontingenzen aufblitzen, Bilder einer anderen Zeit. [20]

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