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T.H.: Das Misslingen hängt natürlich auch mit dem Konzipieren zusammen. Sie machen ja beispielsweise grundsätzlich keine Vorzeichnungen.

N.M.: Ja, ich mache keine Vorzeichnungen. Beim Zeichnen geht es mir nicht darum, Gegebenes perfekt nachzuvollziehen, sondern zu finden, zu erfinden und zu erfahren. Solche Prozesse kann ich nicht vorzeichnen. Je nach Interesse und Haltung gibt es sehr unterschiedliche Zeichner-Persönlichkeiten, und die Vielfalt der Möglichkeiten im Medium Zeichnung scheint unendlich. Ich lasse mich beim Zeichnen vom Zusammenspiel der Bewegungen im Kopf mit der Bewegung der Hand, also vom Wechselspiel von Denken und Bewegen leiten. Das ermöglicht den Prozess vom Unbestimmten ins Bestimmte. Man hat mir mehrfach ein elektronisches Zeichentablett angeboten, aber Stift und Oberfläche eines drawing-pads sind eben doch nicht mit der Haptik des Zeichnens auf dem Papier vergleichbar. Man hat damit andere Möglichkeiten und kann phantastische Sachen machen, aber mir liegt dieses Werkzeug nicht. Meine Zeichnungen werden oft auch schmutzig, haben Spuren. Ich brauche die Haptik beim Zeichnen, wenn sich z.B. mit dem Drehen des Stifts die Strichstärke verändert. Man sieht einer Linie an, ob sie schnell oder zögerlich, an der Sichtbarkeit entlang oder aus der Rhythmik der Bewegung heraus entstanden ist.

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