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Schlüsselkonzepte der Renaissance, wie inteletto, concetto, idea versuchen die Handarbeit mit der nobilitierten Arbeit des Geistes zu verbinden – es liesse sich über eine ganze Genealogie von Körper und Geist sprechen, die nun in den Händen, oder vielmehr der «singulären» Hand des Zeichners liegt. Von Dieter Roth und dem 20. Jahrhundert gewinnt man hingegen einen anderen Blick auf das zeichnerische Dispositiv. Es wird selbst fragwürdig und öffnet sich. Dieter Roth ist natürlich nicht mehr Leonardo...

N.M.: Ja, die Renaissance war in gewisser Weise bahnbrechend in Hinblick auf die Eigenständigkeit der Handzeichnung. Zeitgleich entwickelte sich die verfeinerte Herstellung von Papier und Zeichenwerkzeugen, wie z.B. eingefärbte Papiere, Kreiden und Silberstifte, deren Verwendung die Zeichenkunst beeinflusst und mitgeprägt hat. Art und Wahl der Zeichenutensilien sind wesentlich am Prozess und der Ästhetik der Zeichnung beteiligt. Blei- bzw. Graphitstifte hatte man damals noch nicht. Um auf die Hand zurückzukommen: Ich selbst bin eindeutige, leider ganz einseitige Rechtshänderin. Meine Linke ist wirklich unbeholfen. Die Virtuosität, die Sie angesprochen haben, ist allerdings tatsächlich ein Problem.

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