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Besonders eindringlich stellt Maso das unauflösliche Zusammenspiel von Hand und Hand in einer kleinen Studie dar, die den manuellen Akt des Fixierens des Blattes und des Zeichnens auf dem Blatt metadiskursiv ins Bild rückt [Abb. 7]. [27]

Wir stellen fest, dass das Zeichnen (wie das Schreiben) nicht explizit beidhändig werden musste, um eine zweihändige Angelegenheit zu werden. Die Hand, die wir die zeichnende nennen, war und ist meistens auf die Dienste einer anderen, den Zeichengrund bereitenden oder sichernden Hand angewiesen. Zu bedenken ist also nicht nur (wie man es so lange getan hat und immer noch tut) das komplexe Verhältnis von Hand und Auge, Hand und Geist oder auch Hand und Wort; auch das Verhältnis von Hand und Hand ist ein wesentliches Bestimmungsmerkmal des Zeichnens – nicht erst des Beidhandzeichnens. Wir können das zu Beginn Gesagte noch einmal unterstreichen und präzisieren: Die Geläufigkeit des Zusammenhangs von Hand und Zeichnung sollte uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir diesen Zusammenhang und seine historische Variabilität erst ansatzweise überblicken.

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