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Insbesondere der letzte Textabschnitt scheint hier gegenzusteuern. Immerhin, Nancy befände sich unter produktions- und rezeptionsästhetischen Prämissen in bester Gesellschaft: Nach Kants Ästhetik des Schönen, dessen Bestimmung als Zweckmässigkeit ohne Zweck bei Kant nicht ohne Anklänge an die Bestimmung der Person als Selbstzweck bleibt, nach Nietzsches und Merleau-Pontys Ästhetiken der leiblichen Expressivität, oder nach Valérys Ästhetik der Geste und des Tanzes – scheint Nancy eine bemerkenswerte Variante – oder Skizze – prozessualer Ästhetik gelungen zu sein. Wie weit es sich dabei auch um eine Werkästhetik handeln kann, hängt davon ab, wie sehr wir geneigt sind, einer Linie selbst Begehren zuzugestehen.

<<  Ausgabe 03 | Seite 173