Mit der Aneignung höfischer Verhaltensweisen durch die gentlemen und hônnetes hommes, wurde, wie James McAllister gezeigt hat, «Mühelosigkeit» zu einer grundlegenden epistemischen Tugend der frühneuzeitlichen Experimentalwissenschaft. Deren Ergebnisse beanspruchten Wahrheit durch eine Betonung der geringen körperlichen Anstrengung sowie des minimalen kognitiven Aufwandes, der zu ihrer Auffindung nötig war. [31] Das Versprechen der Perspektivinstrumente folgte dieser «Rhetorik der Mühelosigkeit», weswegen sie sowohl Gegenstand der Unterhaltungs- und Erziehungsliteratur der gentry waren, wie auch der von ihr geschaffenen Institutionen der Wissensproduktion. [32] So stellte Ruprecht von der Pfalz (gen. Prince Rupert; 1619–1682), der sich gerne auch mit Zeichnen und Malen die Zeit vertrieb, in der Royal Society ein nach dem Vorbild Dürers konstruiertes Perspektivinstrument vor, das 1663 von Hooke ergänzt wurde. [33] Und auch der von Hooke gelobte Wren veröffentlichte 1669 in den Philosophical Transactions die Darstellung und Beschreibung eines Instruments, mit dem die «Umrisse jeglichen Gegenstands in der Perspektive» gezeichnet werden könnten [Abb. 6]. [34]