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Im Akt des Zeichnens kommt es von nun an darauf an, die neuartige physische Abtrennung wieder zu überbrücken. Hand und Auge gehen eine neu organisierte Liaison miteinander ein, in deren Verbindung sich der Erkenntnisprozess als eine graphische Linie materialisiert, in der das Objekt des Wissens ebenso ‹erkannt› wie ‹erspürt› wird.

Eben auf jener visuell-taktilen Ästhetik, die das unübersetzbare Gesetz der Apartheid im Drama der Linie nachvollzieht, beruht auch der zeichnerische Prozess in Felix in Exile. Im Zug der Linie wird das Sichtbare zu einem Dagewesenen, das nicht als unmittelbare Präsenz im Präsens erfasst werden kann, sondern immer schon von der Bewegung der différance als Aufschub ergriffen ist. So gesehen, erfasst die Zeichnung das Sichtbare immer schon als Unsichtbares, den Anderen (Nandi) in seiner Abwesenheit, den entfernten Kontinent (Afrika) jenseits des Horizonts.

<<  Ausgabe 03 | Seite 105  >>