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Doch zu einer weiteren Sprengung wird es nicht kommen, der Turm ist bereits so stark angegriffen, dass er kurz nach vier Uhr Nachmittag in sich zusammenstürzt: «Die ganze Ruine schien zu erbeben, die dicken Mauern wankten ein paar Sekunden und dann stürzte die mächtige Mauermasse mit großem Krach in sich zusammen.»

Es ist ein Glücksfall für die Fotografie– und Stadtgeschichte, dass Schwartz die hell hervorquellenden Staubwolken bereits während des ersten Sprengversuchs am Sonnabend aufgenommen hat, denn was sich jetzt, in den Minuten des tatsächlichen Einsturzes ereignet, hätte das Bild vermutlich vollständig verhüllt:

«Eine undurchdringliche röthlich=gelbe Staubwolke erhob sich auf dem Bauplatz und es dauerte geraume Zeit, bis sie über das Schloß hinweg geweht wurde. Die Neugierigen, die zur Zeit des Zusammenbruchs auf der Kaiser-Wilhelmbrücke und im Lustgarten gestanden hatten, ergriffen, als sie den Einsturz kommen sahen, in übergroßer Eile die Flucht, obgleich ihnen dort, wo sie standen, gar kein Unglück widerfahren konnte, und stoben nach allen Richtungen auseinander, die ihnen sicher zu sein schienen. Aus dem Schutthaufen, der jetzt den alten Domplatz bedeckt, ragen einige bunt durcheinander geschobene Mauerstücke von außerordentlicher Größe heraus, Stücke von mehreren Kubikmetern Gehalt.»

<<  Ausgabe 04 | Seite 151  >>