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Claus Volkenandt sei für seine hilfreichen Hinweise gedankt.

 

Auf der anderen Seite sind die ereignishaften Momente – Abbruch, Hinübergleiten, Umschlagen – durch diesen Gesamteindruck gleichsam gebändigt und werden von der Zartheit des Ganzen aufgefangen. Der Rhythmus des Bildes ist ziemlich komplex und uneinheitlich, geprägt von Wechseln und Neuansätzen; an ihm lässt sich die Unabschließbarkeit der Realisierung beobachten, die letztlich auch für das Kreuzigungsbild gilt. Gewahrt bleibt dabei der Gesamtcharakter einer ruhigen Harmonie des in sich vollständig Heterogenen, wie es vielleicht nur im Moment seines Abschieds erscheint. Das Bild ruft in seiner einfach scheinenden, aber doch komplexen inneren Gestaltung nach einer Betrachtung, die seine Zeitlichkeit einbezieht und in ihrer Gliederung beschreibbar macht. Eher als ein Beispiel ist es eine Instanz rhythmischer Gestaltung, und nur an solchen Instanzen kann ein Begriff bildlicher Rhythmik entwickelt werden. [20]

<<  Ausgabe 05 | Seite 161