>>
 

Im Folgenden wird ausgehend von einem enigmatischen Ereignis, nämlich der Auflösung des Goldstandards, anhand ausgewählter Filmausschnitte des Ermittlungsnarrativs gezeigt, inwieweit diesen Grammatiken zur Normalisierung der Darstellung Rechnung getragen wird. Die Ermittlung setzt bei einem auffallenden Ereignis ein, das auf der Geldnote seine Spuren hinterliess. Die Auflösung des ‹realen Geldwerts› stellt ein Verbrechen dar und ist Teil eines grossen Komplotts.

Gezeigt wird die Zehnernote von «vor 1933», indem an der für den Dollar charakteristischen, grünen Inschrift entlanggefahren wird. Die obere Inschrift informiert über die Wertäquivalenz der Note mit Goldmünzen, was durch die untere Zeile – «payable to the bearer on demand» – garantiert wird. Die goldkonvertible Note ist nicht in ihrem Ganzen sichtbar, vielmehr erhält sie dadurch, dass nur ein flüchtiges Mitlesen der Satzfragmente möglich ist, den Status des als bekannt Vorauszusetzenden und immer schon Gewussten.

Daraufhin wird als stillstehendes Gesamtobjekt die «dollar bill today» eingeblendet und in einem Akt des genauen Erforschens werden die kleinen, formellen Druckbuchstaben als vergrösserter Ausschnitt herangezogen. Simultan mit dem Kommentar «it says it is legal tender» wird das leicht zu übersehende Kleingedruckte («this note is legal tender for all debts, private and public») als Indiz identifiziert. Die Kontrastierung der universell für Offizialität stehenden Blockbuchstaben und der charakteristischen Serifenschrift der US-amerikanischen Dollarnote evoziert insofern Unsicherheit, als sie auf das Geldmedium als Erzeugnis verweist, wodurch seine Authentizität hinterfragt und seine Kontingenz betont wird.

<<  Ausgabe 05 | Seite 54  >>