>>
[22]

Ebd., S. 74.

[23]

Christina Vagt, Geschickte Sprünge. Physik und Medium bei Martin Heidegger, Zürich, S. 153.

[25]

Ebd., S. 63.

[26]

Ebd., S. 34.

[27]

Ebd., S. 56.

 

Martin Heidegger schreibt in Die Frage nach dem Ding, dass Wissen von den Dingen nur in einem mathematischen Rahmen möglich ist. «Das Mathematische [ist deshalb] die Grundvoraussetzung des Wissens von den Dingen.» [21] Es ist die Grundvoraussetzung, weil das Mathematische das an den Dingen ist, «was wir eigentlich schon kennen, was wir demnach nicht erst aus den Dingen herholen, sondern in gewisser Weise selbst schon mitbringen.» [22] Das Mathematische ist also die Verbindung des Menschen zu den Dingen und obwohl das Mathematische sich nicht auf die Zählbarkeit beschränkt, beinhaltet es doch eine Zergliederung, einen «bestimmte[n] Umgang mit und Wissen von den Dingen.» [23] Geld kann in diesem Sinne also kein vormediales, prädiskursives ‹Ding› sein, da es schon immer zählbar und teilbar ist.

Auch Lorenz Engell geht auf den trennenden und zusammensetzenden wechselseitigen Grundzug insbesondere des Aussageprozesses im Fernsehen ein. «Jede Aussage ist also gleichermaßen verbindend wie trennend […]. Die Doppelstruktur von Synthese und Diairese ist für den Logos in jeder Form grundlegend.» [24] Fernsehbilder entstehen, indem sie das abgebildete Ding teilen und wieder zusammensetzen, dennoch kreieren elektronische Bilder nicht erst diesen Zusammenhang, sondern ‹entdecken› ihn. Diese Entdeckungsfunktion hat zur Folge, dass das Fernsehbild nicht repräsentiert, sondern Dinge präsentiert, «die es außerhalb des Bildes nicht gibt.» [25]

Das Hervortreten des Gegenstands ‹an ihm selbst› geschieht immer nur im Zusammenhang mit anderen Dingen. Es geht darum einen Unterschied zu machen, Fernsehen ist differentiell und verweist auf andere Einzelteile. Dieses partikelhafte Partikuläre oder Schema von Trennung und Zusammensetzung findet sich auch in Breaking Bad. Wie bereits erwähnt werden die Dinge weniger zu Handelnden, sondern sie positionieren sich zu anderen Dingen. In vielen Einstellungen werden betont alltägliche und gewöhnliche Dinge mit Gegenständen aus der Welt des Verbrechens kombiniert: Drogen, Leichenteile, Äxte, Revolver. Sie sind also relational. Es prallen verschiedene Materialien, Dinge und Welten aufeinander, die sich nicht durch eine ‹volle›, sondern eine ‹leere› Präsenz auszeichnen, ihr Ursprung oder Grund bleibt häufig verborgen.

Die seriellen Bilder des Fernsehens sind hier ‹grundlose›, differentielle Bilder, taxonomisch angeordnet. Dies zeichnet sich bereits in dem Vorspann ab, wenn Formeln nebeneinander angeordnet werden. Die Bilder sind charakterisiert durch eine Substituierbarkeit und nicht verdeckte Manipulierbarkeit, die die «Metaphorizität des Fernsehdiskurses» ausmacht. [26] Diese Metaphorizität beinhaltet eine Transformation in der Übertragung, in der Wiederholung entsteht Differenz. Denn durch die verschiedenen Kameraeinstellungen erscheinen die Dinge «einmal so und einmal anders». [27]

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