Jochen Hörisch, Heads or Tails. The Poetics of Money, Detroit 2000, S. 59.
Ebd., S. 60.
Jochen Hörisch hat auf die Bedeutsamkeit dieser Bilder und Worte hingewiesen: «it is worthwhile to pay attention to the words and images that surround the numbers.» [31] Da Papiergeld keinen Gebrauchswert an und für sich besitzt, kann es höchstens genutzt werden, um eine Zigarre anzuzünden, um den Reichtum des Besitzers anzuzeigen. [32] Eine Referenz darauf gibt es, als White einen Haufen Geld im Grill anzündet, er bereut es jedoch zugleich und schmeisst es in den Pool, um das Feuer zu löschen (Video 2).
Doch die Banknoten sind in der Serie weder religiös noch fetischistisch aufgeladen, obwohl die gesamte Handlung davon motiviert ist, möglichst schnell möglichst viel Geld zu machen. [33] Daher sind weniger einzelne Papierscheine zu sehen, sondern Geldbündel, die zu Stapeln werden und in der fünften Staffel nicht mal mehr zählbar sind, sondern nur noch gewogen werden können [s. Abb. 1]. Diese Geldstapel, die als Effekt des illegalen Geschäfts im Tausch zu den Pfunden an Meth entstehen, haben zu Beginn noch einen konkreten Tauschwert, wenn Walt damit seine Arztrechnungen bezahlt, sie stellen aber zunehmend ein Problem dar und müssen buchstäblich von der «Bildfläche» verschwinden, zuerst in einem Luftabzug im Kinderzimmer, dann unter dem Haus (Video 3).
Der Weg des Geldes geht von der Unanschaulichkeit zur Zählbarkeit bis zur Nichtzählbarkeit oder Unbestimmtheit. In Heideggers Heisenberg-Rezeption gehören Unanschaulichkeit und Zählbarkeit zusammen.