About

Rheinsprung 11 ist eine Zeitschrift für Bildkritik, die von Forschenden des NFS Bildkritik / NCCR Iconic Criticism an der Universität Basel realisiert wird. Die Zeitschrift versteht sich als Beitrag zur weit reichenden Forschungsdiskussion und als Ort der Debatte um die Wirksamkeit von Bildern sowie deren spezifischen Weisen der Sinnerzeugung.

Die folgenden Aussagen beziehen sich, in knappster Darstellung, auf eine Reihe von Problemstellungen zur Praxis der Bildkritik, von denen diese Zeitschrift handelt:

  • Die Befragung des Bildes kann nicht von einer einzelnen Disziplin unternommen werden
    Bildkritik hat demnach eine ausdrücklich ‹plurale› Ausrichtung. Sie sucht nicht nach einer universal gültigen Bestimmung «des Bildes», sondern betrachtet Bilder in ihrer heterogenen Verfasstheit. Sie nimmt Rücksicht auf deren zeitliche und materielle Besonderheiten. Dementsprechend kann und soll das Bild auch nicht einseitig und ausschliesslich über dessen blosse visuelle Wahrnehmbarkeit bestimmt werden. Vielmehr fragt Bildkritik nach der für ein Bild charakteristischen Weise der Bedeutungsstiftung, wie sie in den unterschiedlichsten Bereichen zur Anwendung kommt.
  • Bildkritik versteht sich weniger als neue «Bildwissenschaft», sondern vielmehr als eine Praxis
    Die Praxis der Bildkritik rechnet mit einer konstitutiven und produktiven  Spannung zwischen einer dem Jeweiligen möglichst angemessenen Bildanalyse, und den allgemeineren Aussagen, zu denen eine solche eng am Gegenstand anliegende Analyse in Form einer komplexen wechselseitigen Bewegung zwischen singulärem Objekt und theoretischem Paradigma führt.
  • Sinnerzeugung erfolgt in Bildern auf je spezifische, aus verbalen Modellen nicht ableitbare Weise
    Bildkritik anerkennt die irreduzibel spezifische Weise der Sinnproduktion in Bildern. Daraus ergibt sich ein kritisches Verhältnis zu all jenen epistemologischen Zugangsweisen, welche auf verschiedenem Wege und in unterschiedlichem Ausmass den Sinn der Bilder auf Codes oder Sprachmodelle rückführen oder sonstwie dazu verwenden, die Vormacht verbaler Vermittlung zu bekräftigen.
  • Bildkritik nimmt Abstand von der Vorstellung des Bildes als ein in sich geschlossenes, sich selbst genügendes (autonomes) Objekt
    Diese Ausgangslage privilegiert dagegen alle möglichen Problemstellungen, die sich aus der Frage der Wirksamkeit der Bilder, aus den spezifischen Mitteln, über welche Betrachter sich räumlich und emotional zum Bild positionieren, aus der Zirkulation der Bilder im kulturellen und sozialen Raum und aus den komplexen temporalen Beziehungen ergeben welche das so genannte «Bildgedächtnis» nähren.

Struktur und Aufbau der Zeitschrift

Jede Nummer von «Rheinsprung 11» hat einen von Ausgabe zu Ausgabe wechselnden Themenschwerpunkt, der von einem jeweils neu gebildeten Team aus Mitarbeitern von eikones betreut wird. Ein Herausgeberteam kann Auswärtige als Mitherausgeber hinzuziehen. Im Editorial wird der jeweilige Themenschwerpunkt eingeführt und erläutert. Themenschwerpunkte in Vorbereitung werden unter «nächste Ausgaben» angekündigt.

Sofern ein call for abstracts oder ein call for papers auf einen spezifischen Schwerpunkt hin ausgerufen wird, richtet sich dieser sowohl an etablierte Wissenschaftler wie auch ausdrücklich an Nachwuchsforschende aller denkbaren Disziplinen sowie an Künstler, Kuratoren und andere im kulturellen Umfeld Tätige, die Interesse daran haben, sich an der Diskussion über Bilder und bildliche Sinnerzeugung zu beteiligen.

Jede Ausgabe enthält ausserdem eine Reihe fester, vom Themenschwerpunkt unabhängiger Rubriken (Dialog, Kritik, Glossar, Bild.Geschichte, Vor einem Bild) mit wechselnden Inhalten. Die Betreuerinnen und Betreuer der einzelnen Rubriken sind auf der Redaktionsseite aufgeführt. Vorschläge zum Inhalt einer Rubrik sind direkt an die jeweiligen Betreuer zu richten.

«Rheinsprung 11» ist interdisziplinär angelegt. Die Beteiligung mit einem Beitrag setzt Bereitschaft zur Auseinandersetzung auf interdisziplinärer Ebene voraus. Ein einzelner Beitrag muss aber nicht selbst interdisziplinär verfasst sein.

Artikel in deutscher, englischer und französischer Sprache sind willkommen.

www.eikones.ch / www.rheinsprung11.ch