>>
[8]

T. J. Demos, The Art of Darkness. On Steve McQueen, in: October 114, Herbst 2005, S. 61-89, hier S. 62.

[9]

Ebd., S. 61.

 

Mit Sicht auf Steve McQueens Oeuvre im Allgemeinen tritt in Once Upon a Time nebst der Frage nach dem Verstehen und der (Un)Möglichkeit von Kommunikation das Abwesende und Ausgeschlossene ebenfalls in den Vordergrund. Tatsächlich, stellt T. J. Demos fest, liege ein wesentlicher Schlüssel zum Werk Steve McQueens in einem generellen Widerstand gegenüber dem Zugriff der Repräsentation, der sich auch als «the flickering presence of absence» [8] fassen liesse.

Was Demos für die in einer südafrikanischen Goldmine gefilmte Arbeit Western Deep (2002) aus demselben Jahr feststellt, [9] kann in gleichem Masse für die Übernahme der selektiven Bildfolge in Once Upon a Time gelten: Bezeichnend ist darin, was nicht gezeigt wird. Die Spannung zwischen der Repräsentation und die Auslotung ihrer Grenzen erreicht Steve McQueen bereits in seinen frühen Schwarzweissfilmen mit experimenteller Kameraführung und -position, Schnitten und Montagen. In seinen späteren narrativen, längeren Filmarbeiten geht dieser Widerstand vom Motiv selbst aus – sei es die Finsternis einer Goldmine, hunderte Meter unter Tage, oder wie in Once Upon a Time, ein Bildprojekt mit dem unerfüllbaren Anspruch ‹alles› zu zeigen.

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