Hoffmann, Quack, Anthologie der demotischen Literatur (Anm. 33), S. 271.
Der   Greif wird hier pA DbA,   ‹der Vergelter›    genannt und fungiert  als   eine letztinstanzliche   Gewalt, wobei ihm als    ‹Hirte von  allem, was   auf Erden ist› eine   gleichsam göttliche Rolle    zukommt.  Tatsächlich   ist Petbe (pA-DbA),   ‹der Vergelter› auch als Name     für einen Gott   belegt, als dessen   Personifikation der Greif demnach     auftreten   konnte. [37] Welcher    Stellenwert der (göttlichen)  ‹Vergeltung›   im   ägyptischen Denken    zumindest in der späten Zeit  zukommt, lässt sich     auch im   Weisheitstext  des Papyrus Insinger  ablesen. [38]  Besonders die     25.  und letzte Lehre  des Textes ist diesem  Thema  gewidmet, wie  schon  die    Einstiegssätze  deutlich machen: 
«Die    fünfundzwanzigste   Lehre:   Die Art, dich  vor der Vergeltung zu  hüten,   damit kein Teil   von ihr dich   erreicht.  Ungerechte  Grausamkeit gegen   den Gott ist  es,  die zum   gewaltsamen Tod  geht.  Viel Grausamkeit in    Machtpositionen  ist es, die   ebenfalls zur   Vergeltung geht. Der  Gott   vergisst nicht,  die Vergeltung   rastet   nicht.» [39]
All  dies   erinnert  frappant  an die Vorstellung   von  gerechter göttlicher   Strafe,  wie  sie sich  auch in der Gestalt der    griechischen Göttin   Nemesis   verkörpert. 






