>>
[13]

Mark Godfrey, Steve McQueen. South London Gallery, in: Frieze 88, Februar 2005, S. 114.

[14]

Douglas Crimp, Pictures, October 8, Frühling 1979, S. 75-88, hier S. 87.

 

In Anbetracht des Zeitpunkts der Entstehung der Golden Record, 1977, wirkt das damalige unkritische Verhältnis gegenüber dem Bild und der Fotografie tatsächlich eklatant. [13] 1977 war das Jahr von Douglas Crimps folgereicher Ausstellung Pictures, die im Artists Space Künstler vereinigte, die eine skeptische Position gegenüber dem fotografischen Bild einnahmen.

Gemäss Crimps dazu entwickelter Bildtheorie könne dem postmodernen fotografischen Bild keine zugrundeliegende Realität mehr zugeordnet werden. Hinter dem Bild liege nur noch ein weiteres Bild. [14] Diese Leere oder Absenz einer greifbaren, realen Referenz wird bei beiden Projekten von Steve McQueen wie auch von Trevor Paglen thematisiert.

Paglens Projekt gesteht die fragile Verbindung von Abbild und Realität ein, ohne aber den Strang ganz zu durchtrennen. Steve McQueens Once Upon a Time führt ganz im Sinne der Pictures-Generation Störungen ins Bild und deckt die Unmöglichkeit eines greifbaren Originals auf. Wie schon die Worthülsen der Glossolalie sind auch die Bilder nur Fassade, die keine Entsprechung in der Realität finden.

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